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Zwei phyllopoden aus Rio Grande do Norte

Auszug aus obiger Mitteilung; Am 19ten Juli 1928 fand der Autor in der Naehe von Natal, Hauptstadt des brasilianischen Staates Rio Grande do Norte, bei ca. 5º 47' suedlicher Breite, einen neuen Dendrocephalus, der, wegen seiner brillant scharlachroten Schwanzanhaenge, ornatus genannt wurde. Das Weibchen (Tafel 1) wird ca. 12 mm. lang und zeigt in seinem Bruetsack schwarze Eier; das Maennchen ist 16 mm. lang und bedeutend dicker. Seine zweiten Antennen, die auf Tafel 2 vor den ersten sichtbar sind, erreichen wohl den hoechsten Grad von Complizirtheit, der bisher abgebildet wurde und sind fuer die neue Art charakteristisch. Sie and sich in dem lehmigen Wasser einer grossen und tiefen Pfuetze an feinem Strassenrande. Die mitgenommenen Exemplare starben allmaelig ab und die Pfuetze trocknete spaeter aus. Die zweite Art (9-7-28 in Natal beobachtet) war eine Cyclestheria, sehon frueher in Matto Grosso und Paraguay gefunden und mit hislopi BAIRD identificirt. THIELE meint, dass vielleicht die brasilianische Art als sarslana abgetrennt werden sollte, indessen spricht die Vergleichung der Originalien und unabhaenger Zeichnungen nicht dafuer. Es ist eine hoechst auffaellige Tatsache, dass das Vorkommen dieser Art ausserdem in Vorderindien, Ceylon, Australien (Queensland), Celebes, Ostafrika und Sansibar festgestellt wurde und zwar nur einmal ziemlich weit noerdlich vom Aequator. Die Erklaerung dieser Verbreitung stoesst auf die groessten Schwierigkeiten, da zwischen den einzelnen Lokalitaeten weite Meere liegen und nicht bloss Landstriche, in denen die Art uebersehen werden koennte. Transport durch Menschenhand kann fuer groessere Strecken kaum in Betracht kommen und ein solcher durch Wasservoegel muesste jedenfalls ein sehr seltenes Ereigniss sein. Die Erklaerung der Verbreitung ueber hypothetische, in frueheren geologischen Perioden vorhandene Landbruecken ohne Veraenderung der Art kann ebenfalls kaum befriedigen. In allen Faellen kann man sich nur darueber wundern, wie, ueber solche Strecken und durch zahllose Generationen, derselbe Typus festgehalten wurde, waehrend sich bei anderen Phyllopoden nicht bloss Varietaeten, sondern neue Arten und sogar Gattungen gebildet haben.


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