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História, analogia e natureza em Novalis

The history, analogy, and nature of Novalis

Zusammenfassung

In Die Christenheit oder Europa schildert Novalis drei Etappen des historischen Werdegangs des Okzidents und verheißt die künftige Verschmelzung des Mittelalters mit der Aufklärung in Gestalt des gelehrten, deutschen Romantikers. In dessen Gestalt richtet sich das wissenschaftliche und aufklärerische Streben nicht weiter gegen die mystische und poetische Verzückung, sondern ist davon erfüllt; Sinne und Geist, Kunst und Wissenschaft, Natur und Geschichte, Heiliges und Profanes werden versöhnt. Schon im Roman Die Lehrlinge zu Sais bilden Natur, Geist, Körper und Geschichte ein außergewöhnliches Geflecht, welches sich nicht dem Wissenschaftler, sondern allein dem Poeten enthüllt, der den Sinn der Natur erfasst. Der Artikel erörtert, inwiefern das Inbild der Rückverzauberung in beiden Büchern dem Geiste der Renaissance verpflichtet ist. Die Renaissance begründete laut Hartmut Böhme eine Semiologie, die die Ähnlichkeiten der Dinge in der Natur in den Blick rückt. Während es allerdings in der Renaissance der Naturphilosoph ist, der die Signatur der Dinge aufschlüsselt, so ist es bei Novalis der Dichter, der sich durch die Sprache der Freiheit und Verzauberung der Welt eingedenkt. Am Schluss reflektiert der Text über die Spannungen zwischen Illusion und Realität in der Poesie der Moderne.

Stichwörter:
Novalis; Moderne Poesie; Natur; Analogie; Rückverzauberung

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