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Studien ueber die Duftorgane brasilianischer Hesperidae: 2. Teil: Histologische studien

Es werden die Druesenzellen der Apophysen des Metathorax der Maennchen einiger brasilianischer Hesperiden dargestellt. Die Apopysen beherbergen Duftdruesen, die im ersten Teil dieser Arbeit (BARTH, 1) erstmalig morphologisch beschrieben wurden. Die Druese ist ein komplexorgan mit einem druesigen Teil in den genannten Apophysen und einem verdunstenden Teil in Form eines Borstenpinsels an der Hintertibie. Die Druesenflaeche einer Apophyse setzt sich aus einzelligen, selbstaend gen Druesenelementen zusammen, die ihr Sekret durch jeweils eine Duftschuppe ausleiten und auf ihr verdunsten lassen. Die Druesenzelle entspricht der trichogenen Zelle der Duftschuppe. Die Hauptteile der Druesenzelle sind: a) sezernierender Plasmakoerper mit typischen cytologischen Veraenderungen waehrend der Ruhe-und Sekretionsphase, mit ergastoplasmatischer Basalzone und einer ebensolchen Ausleitungszone, die einen Sekretsammelraum einschliesst; b) Kern, der entsprechend dem trophischen Wechselspiel zwischen Kern und Protoplasma eine Vergroesserung der Oberflaeche erfahren hat und waehrend der Sekretionsphasen charakteristische Veraenderungen durchlaeuft. Die Kerne sind extrem polymorph; c) Ausleitungsapparat, der in jedem Falle von der Insertion der Schuppe gebildet wird und damit ch t niger Natur ist. In Bezug auf den Ausleitungsapparat werden zwei Druesentypen unterschieden: 1. grosse Zellen mit stark verlaengertem Kanalsystem, das die ganze Zelle durchlaeuft; 2. kleine Zellen mit kuerzerem Ausleitungsapparat, der nur in den apikalen Zellteil eindringt, bezw, nur eine Zellhaelfte der in diesem Falle asymmetrischen Zelle einnimmt. Der erste Typ findet sich bei Arten, die nur diesen Apparat als Duftorgan besitzen, waehrend der zweite Typ bei Formen gefunden wird die ausser den Apophysendruesen noch einen ebenfalls als Duftreinrichtung gedeuteten Constalumschlag tragen. Zur Beschreibung gelangen die Druesen von: Sebaldia busirus, Pellicia bromias und polyctor, Heliopetes arsalte und Hesperia syrichtus. Es werden verschiedene Funktionsstadien der Druesenzellen beschrieben, wobei die Kern-Plasma-Korrelation besonders deutlich in den grosszelligen Druessen von Sebaldia busirus und Pellicia bromias zum Ausdruck kommt. Waehrend der Sekretbildung waechst der Kern bedeutend durch Aufnahme von Fluessigkeit. Das Chromatin wird nicht vermehrt. Waehrend des Sekretausstosses aus dem Zellplasma gibt der Kern bedeutende Mengen fluessiger Substanzen ab, die wahrscheinlich katalysatorartig wirkende Regeneratoren fuer die Wiederherstellung der urspruenglichen Plasmastruktur darstellen. Diese trophische Wechselwirkung zwischen Kern und Plasma ist sowohl an den grosskernigen, wie an den kleinkernigen Zellen zu beobachten.


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